Und plötzlich das Schicksal von Vanessa Krust aus dem Wreaders Verlag Jugendroman über eine Essstörung

In Vanessa Krusts Jugendroman Und plötzlich das Schicksal, erkrankt die 21-Jährige Helena an einer Essstörung.
Laut einer Statistik, erkrankt inzwischen jedes 3. Mädchen an dieser Krankheit. Aber nicht nur der Schlankheitswahn und der Druck der sozialen Medien sind Grund für diesen Wandel.

Im Rahmen der Blogtour zur Buchveröffentlichung von Und plötzlich das Schicksal, zeige ich euch, welche Ursachen eine Essstörung haben kann. Wenn ihr das Buch lest, werdet ihr mithilfe meines Beitrags besser verstehen können, welche Ursachen womöglich bei Helena die Auslöser sind.

Keine Sorge: Dieser Blogbeitrag enthält keine Spoiler. Ich werde euch nicht verraten, welche der beschriebenen Probleme auf Helena zutreffen.

Essstörungen haben nicht nur eine Ursache

Oft spielen viele verschiedene Faktoren zusammen und sorgen dafür, dass die betroffene Person nichts essen kann oder will.

In diese vier Kategorien kann man die Ursachen einteilen:

  • Biologische Ursachen: Vererbung oder Hormone
  • Individuelle Ursachen: Leistungsanspruch, Perfektionismus, geringes Selbstwertgefühl oder auch ein Trauma
  • Soziokulturelle Ursachen: Durch Medien geprägtes Schönheitsideal, Vergleich mit Anderen
  • Familiäre Ursachen: Psychische Erkrankungen in der Familie oder aber auch der Mangel einer Vorbildfunktion

Essstörung ist nicht gleich Essstörung

Dabei tritt eine Essstörung nicht immer mit demselben Muster auf. Der Eine verweigert die Nahrungsaufnahme, der andere Übergibt sich nach dem Essen und wieder andere treiben exzessiv Sport. Die drei wohl bekanntesten Formen der Essstörung sind:

  • Anorexie oder auch Magersucht: Der Zwang, die Kontrolle über sein Gewicht zu halten und stark abzunehmen, was mit einem verzerrtem Körpergefühl einhergeht. Der Betroffene denkt, dass er zu dick ist, während er bereits die Grenze zum Untergewicht unterschritten hat.
  • Bulimie: Der Betroffene bekommt unkontrollierbare Heißhungerattacken und hat Angst, dadurch zuzunehmen, weshalb er sich im Anschluss erbricht.
  • Binge-Eating-Störung: Bei einer Essstörung, die keine der beiden beschriebenen Formen als Grundlage dient, hat der Betroffene oft das Problem, nichts Essbares zu sich nehmen zu können, weil er zum Beispiel an Stress, Panik oder ähnlichen psychischen Belastungen leidet.

Bedingt der Schlankheitswahn unserer heutigen Gesellschaft eine Essstörung?

Topmodelsendungen machen es im Fernsehen vor, auf YouTube findest du Abnehmtipps, in der Zeitschrift vom Kiosk wird dir die nächste Trenddiät vorgestellt und selbst im Supermarkt macht die Werbung dank Weight Watchers für das ideale Körperbild vor einem nicht Halt. Überall werden wir damit konfrontiert, wie wir auszusehen haben, damit wir perfekt sind. Wir sehnen uns nach Anerkennung und Magersüchtige erhoffen sich, diese durch ihren perfekten Körper zu verdienen. Das geht oft mit einem mangelnden Selbstwertgefühl, einer geringen Stressbewältigung und einer geringen Konfliktfähigkeit einher.

Auch die Sozialen Medien tragen dazu bei, dass vor allem junge Leute anfällig dafür werden, die Kontrolle über ihr Gewicht ausüben zu wollen.

Perfektionismus, Kontrollzwang und Leistungsdruck

Und plötzlich das Schicksal Essstörung Der Blick in den Spiegel
Der Blick in den Spiegel – Es handelt sich bei dem Foto um eine Bildmanipulation.

Ich erzähle euch jetzt eine Geschichte, über ein 15-Jähriges Mädchen, das in der Schule gemobbt wurde. Wie hässlich ihr Gesicht doch sei, redeten die Klassenkameraden. Doch am Gesicht kann man nichts ändern. Die Machtlosigkeit, mit einem hässlichen Gesicht gesegnet zu sein, brachte sie dazu, auf das Einfluss nehmen zu wollen, was Beeinflussbar war: Ihr Gewicht. Immer weiter hungerte sie sich runter. Nicht etwa, weil sie zu dick war. Nein, sie hoffte, dass die schlankere Figur die optischen Geburtsmerkmale überdecken würden. Der Stress der Abschlussprüfungen und die Angst davor zu versagen, trieben sie immer weiter in den Hunger hinein. Denn der Hunger war das, was sich kontrollieren ließ. Nicht die Prüfungen und auch nicht das Denken der anderen. Ein Kontrollzwang entstand. Mehrfach am Tag, stieg sie auf die Waage. Die Nahrungsaufnahme wurde akribisch dokumentiert. Und jede freie Minute auf dem Hometrainer verbracht. Bis sie morgens keine Kraft mehr hatte, gegen ihren eigenen Körper anzukämpfen. Dieses Mädchen, das war ich.

Es gibt einen Weg hinaus aus der Essstörung

Ich schreibe euch diese Zeilen und verrate ein ganz persönliches Detail über mich, weil ich will, dass ihr wisst, dass es einen Weg hinaus gibt. Heute bin ich zufrieden mit mir. Ich weiß, dass ich niemals zur Miss Germany gewählt werde. Die Nase zu groß, unsymmetrische Augenbrauen, dezente Elfenohren und ein zu kurz geratenes Kinn: Ich bin keine Schönheitskönigin. Aber ich wiege auch nicht mehr 49 Kilo, um das zu kompensieren.

Sind es nicht die Dinge, die uns voneinander unterscheiden, die uns besonders machen? Ist eine markante Nase nicht viel erinnerungswürdiger, als das immerwährende Feengesicht?

Ich habe noch immer Angst davor Fehler zu machen. Ich habe noch immer Angst davor zu scheitern. Aber ich lasse mich nicht mehr von Menschen auf mein Äußeres reduzieren. In mir steckt viel mehr, als das Mädchen mit dem hässlichen Gesicht.

Am 30.01 erfahrt ihr bei Dinasbookworld, wie ihr euer Selbstwertgefühl steigern könnt. Was Selbstbewusstsein ist und dass jeder von uns ein besonderer Mensch ist.

Wie geht es weiter?

Ich hoffe, dass ich euch mit meinem Beitrag zum Thema Ursachen von Essstörungen neugierig auf das am 01. Februar erscheinende Buch von Vanessa Krust machen konnte. Schaut doch auch bei den anderen Bloggern von Und plötzlich das Schicksal vorbei. Folgende Themen erwarten euch:

24.01.2020 | Buchvorstellung bei Miss Picasso
25.01.2020 | Charaktervorstellungen bei Bellas books and life
27.01.2020 | Ernsthafte Themen in Jugendbüchern bei Midnightsparklebooks
28.01.2020 | Autoreninterview bei Luisa und Amelie
29.01.2020 | Über Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein bei Dinasbookworld
30.01.2020 | Leseprobe bei Mandelaugenreh

Alles liebe,
eure April