Dass ich ProjektRockys als Selfpublisherin veröffentlichen werde, war von Anfang an klar. Mit meiner Mondlilie habe ich zwei Jahre verschwendet, um auf Antworten eines Verlages zu warten, die nicht kamen. Seien wir mal ehrlich: Als Debütautor mit einer 4-Teiligen Reihe hat man es nicht leicht, wenn man einen Verlag sucht. Wenn man dann noch dazu die typischen Anfängerfehler mitnimmt: Prost Mahlzeit.

Warum ich mich letzten Endes fürs Selfpublishing entschieden habe, war ein Verlagsvertrag. Ehrlich. Ich hatte es geschafft. Ein Verlag interessierte sich für mein Manuskript und wollte es in ihrem Verlagsprogramm aufnehmen. Statt mich zu freuen, begann ich zu zweifeln.

Warum die Verlagswelt nicht mehr das ist, was sie einmal war

Das Barsortiment Libri schmeißt Titel von kleineren Verlagen aus dem Programm. Kleinverlage wie der Toria oder der Wreaders Verlag lassen ihre Bücher über BoD drucken, um kein Risiko mit hohen Lagerbeständen einzugehen. Und dem Zeilengold Verlag werden über Nacht eine beachtliche Anzahl an Verträgen gekündigt, weil die Abrechnungen nicht erfolgen und die Autoren ihr Geld nicht erhalten.

Wer den Traum hegt, einmal vom Schreiben zu leben, wird meist in dieser Traumwelt gefangen bleiben. Immer weniger junge Menschen lesen noch Bücher, werden genug mit Sozialen Medien und kostenlosen Content online überflutet. Und die Tantiemen beim Buchverkauf decken mit Glück gerade einmal die hohen Kosten, die hinter einer solchen Veröffentlichung stecken.

Ist Selfpublishing der Weg zum Erfolg?

Autoren wie Laura Newman oder Anika Ackermann sind überzeugte Selfpublisher. Denn wer bereit ist, die Arbeiten eines Verlages für sich selbst zu übernehmen, dem stehen höhere Tantieme offen.

Auch von einem Verlagsautor wird aktives Marketing erwartet. Selbst Autoren von Großverlagen sind auf Facebook und Instagram zu finden und dort ziemlich aktiv. Sieht die Zukunft des Buchmarktes so aus, dass jeder sich selbst der Liebste ist und statt einige große Verlage, jeder im Selbstverlag veröffentlicht?

Als Selfpublisher bist du nicht nur Autor, sondern auch Unternehmer

Gerade einmal 20 % der Zeit geht bei einer Buchveröffentlichung für den Schreibprozess drauf. Als Autor planst du die Geschichte nicht nur oder sammelst Ideen und Inspiration. Wenn deine Geschichte das Licht der Welt erblicken soll, muss sie auch gefunden werden. Eine Verlagssuche gestaltet sich schon nicht einfach. Beim Selfpublishing stehst du jedoch vor ganz anderen Herausforderungen.

Du organisierst das Lektorat, das Korrektorat, kümmerst dich um Buchcover und Illustrationen und vergleichst diverse On-Demand-Anbieter oder rechnest gar aus, ob du die Bücher auf eigene Kosten drucken und von einem Distributor verteilen lässt. Die Autorin Katania de Groot hat ihren Debütroman Wolfkisses über die selbe Druckerei drucken lassen, wie es Beispielsweise der Drachenmond Verlag es tut. Und ist mit dem Erfolg zufrieden. Aber das ist bei weitem noch nicht alles.

Wer kauft ein Buch, das nicht sichtbar ist?

Was bringt dir die spannendste Story, der schönste Schreibstil und ein umwerfendes Cover, wenn niemand weiß, dass dein Buch existiert?

Alles steht und fällt mit dem Marketing. Um dieses wirst du sowohl als Verlagsautor, als auch als Selpublisher, nicht drum herumkommen. Der Vorteil als Selfpublisher ist: Du hast alles selbst in der Hand. Der Nachteil: Du musst wissen, was du tust.

Ist die Veröffentlichung als Selfpublisher das Richtige für mich?

Wenn du nicht nur Autor, sondern auch Unternehmer sein willst, dann kann Selfpublishing der richtige Weg für dich sein. Sei dir bewusst, dass auf dich all die Aufgaben zukommen werden, die sonst ein Verlag übernehmen würde. Sowohl vom zeitlichen, als auch vom finanziellen Aufwand.

Doch entgegen vielerlei Ansichten, stehst du als Selfpublisher nicht alleine da. Es gibt den Selfpublisher Verband, bei dem du Unterstützung bekommen kannst, aber auch andere Autoren, helfen dir bei Fragen gerne weiter. So gut wie alle Antworten auf deine Fragen, findest du außerdem in der Selfpublisherbibel.

Als Selfpublisher bist du nur so lange allein, wie du allein sein willst.

Der Vergleich: Selfpubslihing vs. Verlagsveröffentlichung

Selfpublishing

Verlagsveröffentlichung

Du bist dein eigener Chef und hast den Vorteil, dass du alle Entscheidungen selbst treffen kannst, aber auch alle Verantwortung bei dir liegtDer Verlag übernimmt die Organisation für dich. Auf der anderen Seite wirst du in diverse Entscheidungen nicht eingebunden
Du gehst finanziell in Vorleistung, hast aber auch höhere TantiemeDer Verlag geht finanziell in Vorleistung, du erhältst dafür weniger Tantieme
Der Erfolg des Marketings liegt ganz bei dirDer Verlag macht bis zu einem gewissen Grad Marketing für dich und unterstützt dich dabei
Du bist nach der Beendigung des Manuskriptes bei jedem Schritt voll dabeiWenn das Mauskript beendet ist, liegt ein großer Teil der Arbeit, als auch der Verantwortung, beim Verlag

Erfolg fällt nicht vom Himmel

Du siehst, dass beide Wege eine Menge Arbeit beinhalten. Bei der Veröffentlichung über einen Verlag, kannst du einiges an Arbeit an diesen abgeben. Außerdem sparst du dir rund 3.000 – 5.000 €, die der Verlag für dich vorstreckt. Ein Verlag hat in der Regel Stammleser und bereits Vereinbarungen zu Buchbloggern und Rezensenten. Du kannst als Verlagsautor von diesen Verbindungen profitieren.

Welcher Weg ist der richtige für dich?

Wenn du keine Ahnung vom unternehmerischen Handeln hast, dich mit Marketing nicht auskennst und dich unsicher fühlst, deine Geschichte alleine in die Welt zu schicken: Dann ist die Veröffentlichung bei einem Verlag der richtige Weg für dich.

Gehst du jedoch in den organisatorischen Aufgaben rund um eine Buchveröffentlichung auf, du hast die nötigen Rücklagen, um für die anfallenden Kosten in Vorleistung zu gehen und du liebst Marketing? Dann kann der Weg des Selfpublishings für dich richtig sein.


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  • den richten Veröffentlichungsweg für dich findest und welche Chancen dein Buch auf dem Markt hat
  • wie du rechtlichen Hürden  meisterts und Fallstricke vermeidest

Es gibt kein richtig oder falsch

Jetzt habe ich die Wörter so schön verwendet und revidiere sie gerade. Auch wenn du als Selfpublisher erfolgreich bist, kann das Angebot eines großen Publikumsverlages der entscheidende Schritt in deiner Karriere sein kann.

Das schöne ist: Eine Entscheidung, die du jetzt triffst, muss nicht für immer sein. Es gibt sogenannte Hybridautoren, die sowohl als Selfpublisher, als auch als Verlagsautoren arbeiten.

Welchen Weg würdest du einschlagen?