Es geht nicht darum, was ich erreiche, sonder darum, wieviel Spaß es mir macht.

Der nächste beste Schritt – Jule Pieper
Der nächste beste Schritt von Jule Pieper

Titel: Der nächste beste Schritt
Herausgeber: Jule Pieper
ISBN: 978-3966983495

Klappentext:
Kann man ein Leben noch einmal von vorne beginnen? Falsche Entscheidungen rückgängig machen und mutiger sein, als man es jemals für möglich gehalten hätte? Alex Schulze hat jahrelang eine Lüge gelebt. Die perfekte Beziehung entpuppt sich als unperfekte Freundschaft. Nachdem sie die Reißleine zieht, befindet sie sich nun im freien Fall. Durch die Trennung verändert sich vieles in ihrem Leben, aber kaum etwas zum Positiven. Sie stürzt sich in ihre Arbeit und es dauert nicht lange, bis sich ihr Körper über dieses Pensum beschwert. Schließlich erkennt sie, dass sie raus muss, um sich selbst zu retten. Sie begibt sich auf eine Wanderung, die sie bis ans Ende der Welt führt, und findet dabei Schritt für Schritt zu sich selbst.

Spannung: SternebewertungSternebewertungSternebewertung

Humor: SternebewertungSternebewertungSternebewertung

Liebe: SternebewertungSternebewertungSternebewertung

Erotik: SternebewertungSternebewertungSternebewertung

Anspruch: SternebewertungSternebewertungSternebewertung

Die Idee hinter dem Buch

Der nächste beste Schritt ist das zweite Jule Pieper Buch, das ich lese. Wie der Vorgänger geht es um Selbstfindung, um eine Protagonistin, die irgendwie unglücklich ist mit ihrem Leben, obwohl sie scheinbar keinen Grund dafür hat. Immerhin lebt sie mit ihrem Freund seit Jahren zusammen, hat einen guten Job den sie auch mag und tolle Freundinnen. Jule schafft es mit ihren Erzählungen aus dem Alltag, den Leser daran zu erinnern, wie wacklig das Kartenhaus ist, das wir als Dach über unser Leben bauen.

Charaktere aus Der nächste beste Schritt

Alex ist eine Protagonistin, in der jeder etwas von sich selbst sehen kann. Die vielen kleinen Situationen und Gedanken im Alltag erkennt jeder irgendwo wieder und fühlt mit ihr mit. Ihre Gedanken bringen einen selbst ins Grübeln, sind teilweise keine leichte Kost, denn Alex steuert in eine Art Burn Out/Depression zu. So ganz klar ist das bei psychischen Erkrankungen nicht immer zu sagen und im Buch wird es auch nicht so definiert. Wer sich den Klappentext durchliest, sollte aber bereits Parallelen erkennen.

Schön finde ich, wie Alex nicht den Kopf in den Sand steckt und nach und nach über sich hinauswächst. Ihre Erkenntnisse kommen nach und nach und das finde ich natürlich und gerade für den Leser bei all der geballten Gewalt an Impulsen zur Selbstfindung einfacher zu verarbeiten.

Umsetzung

Alex befindet sich immer wieder in Situationen, die sie zum Nachdenken bringen und zum Handeln zwingen. Die Gefühle und Ängste der Protagonistin sind gut dargestellt und realistisch. Ein Buch, das dem eigenem Alltag entspringen könnte. Gerade ich habe mich in einigen Punkten wiedergefunden, habe ich im vergangenem Jahr ebenfalls alles hinter mir gelassen und bin gereist.

Schreibstil und Lesefluss

Der Schreibstil ist einfach gehalten, was unglaublich gut zum Buch passt. Es lässt sich einfach lesen, dennoch sollte man sich immer wieder Pausen gönnen, um das Gelernte selbst zu verarbeiten. Unglaublich viele Impulse gibt einem die Autorin auf eine subtile Art und Weise für den eigenen Weg mit, ohne dabei belehrend zu wirken.

Fazit: Wem ich Der nächste beste Schritt empfehlen kann

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich mit sich selbst beschäftigt, vielleicht nicht ganz glücklich ist im Leben oder lernen möchte, noch glücklicher zu sein. Jeder der offen dafür ist, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und gemeinsam mit Alex die Reise zu sich selbst zu beginnen.

3 Fragen an die Autorin

  1. Der nächste beste Schritt ist wohl dein autobiografischstes Werk. Wie lange hast du gebraucht, all die Gedanken und Eindrücke zu einem Buch zu verarbeiten?
    Das Ganze hat ungefähr ein Jahr gedauert. Der erste Schreibprozess war ziemlich schnell durch, aber das Buch musste sehr lange liegen, weil ich mir über gewisse Sachen erst klar werden musste. Welche Geschichte wollte ich erzählen und wie autobiografisch darf sie sein? Zum Glück habe ich eine tolle Lektorin, die das Beste rausgeholt hat und durch die das Buch so komplett anders geworden ist, als der erste Entwurf. Da bin ich sehr dankbar für.
  2. Du bist selbst in Uganda gewesen. Würdest du gerne nochmal für längere Zeit ins Ausland gehen?
    Reisen ist immer toll 🙂 Aber mehr als drei Monate kommt glaube ich nicht mehr für mich in Frage. Es gibt inzwischen kleine Wesen auf der Welt, die ich so liebe, dass ich es nicht verpassen möchte, wie sie groß werden. 
  3. Wie findest du am besten deine Kreativität?
    Am besten, wenn ich mich entspanne. Das ist im Selfpublisher Alltag allerdings eine tierische Herausforderung.