Auch ihre Anwesenheit ließ das Schreien in seinem Kopf nicht verstummen. Solange es da draußen Werwölfe gab, würde es in seinem Kopf tosen. Er würde weiter jagen, weiter töten und sei es bloß, um Menschen wie sie zu schützen.
Katania de Groot – Wolfkisses, Ankunft der Jäger
Titel: Wolfkisses – Ankunft der Jäger
Autor: Katania de Groot
ISBN: 978-3964437860
Klappentext: In L.A. weiß jeder Wolf genau, wo er hingehört. Luke ist ganz unten, King ganz oben und sie lieben die gleiche Frau. Etwas, das King nicht auf sich sitzen lassen kann.
Erst, als Sofie in tödliche Gefahr gerät, stellen sie fest, dass die Bedrohung aus einer unerwarteten Richtung kommt.
In einem anderen Teil der Stadt wird aus einer Hochzeitsgesellschaft die größte Bedrohung für die Wölfe. Die Jäger sind in der Stadt und wenn sie erfahren, dass sie ausgerechnet einen Werwolf zum Personenschutz angestellt hat, gibt es nichts, was einen Krieg verhindern kann.
Becca muss sich entscheiden. Kann sie dem Herz eines Jägers vertrauen oder setzt sie ihr Leben vergeblich aufs Spiel?
Spannung:
Humor:
Liebe:
Fantastik:
Anspruch:
+ Erotik:
Die Idee hinter dem Buch
Der Werwolf Luke wird von seinem Boss in das verfeindete Werwolfgebiet geschickt, um dort ein Mädchen abzuholen. Dass dieses Mädchen ihn häufiger in die Gefahrenzone bringen wird, ahnt er zu dieser Zeit nicht. Der Alphawolf Becca verliebt sich nicht nur in einen Klienten, sondern noch dazu in ihren größten Feind. Wird sie mit dieser Liebe alle anderen in Gefahr bringen?
Umsetzung:
Die Geschichte spielt in LA. Die Werwölfe leben recht unauffällig in der Stadt unter den Menschen. Sie leben nach ihren eigenen Regeln und einer strengend Hierarchie. Wir Leser lernen zwei ziemlich unterschiedliche Wölfe kennen: Becca, die ganz oben steht und Luke befindet sich am unteren Rand der Kette.
Die meiste Zeit verbringen wir als Leser in einem Hotel, in dem die beiden angestellt sind. Und die Gäste sind nicht nur wohlhabend, sondern auch ziemlich gefährlich. Die Kapitel enden mit bösen Cliffhangern und die einzelnen Charaktere wachsen einem so sehr ans Herz, dass man das Buch nicht weglegen kann.
Die Welt der Werwölfe ist detailliert ausgearbeitet und ich konnte mir wirklich vorstellen, wie sie unbemerkt unter uns Menschen leben. Ein kleines Glossar gibt einen Überblick über die werwölfischen Begriffe.
Charaktere aus Wolfkisses
Ich liebe die Unterschiedlichkeit der einzelnen Charaktere. Luke, der eigentlich kein Werwolf sein will und Becca, die ihr Rudel beschützt. Bei den Liebesgeschichten sind Konflikte vorprogrammiert. Gerade die vielen Nebencharaktere bieten Potential für mehr, weshalb ich mich schon auf die Fortsetzungen zu Wolfkisses freue.
Schreibstil und Lesefluss
Die Autorin schreibt in der dritten Person, ihr Schreibstil ist einfach zu lesen, weckt trotzdem eine ganz eigene Atmosphäre zum Leben. Das Buch konnte ich aufgrund seiner bösen Cliffhanger an den Kapitelenden kaum zur Seite legen, weshalb ich es innerhalb von einem Tag durch war. Aber auch die Charaktere wollten mich nicht mehr gehen lassen und das, obwohl Katania aus der dritten Person schreibt. Das sorgt in der Regel bei mir erstmal für Distanz. Bei Katanias Schreibstil war davon nichts zu merken.
Fazit: Wem ich Wolfkisses empfehlen kann
Ein Fantasyroman für Erwachsene. Ernste Themen, trotzdem in eine eigene Welt gepackt. Dazu sympathische, tiefgängige Charaktere, Liebe und Spannung bis zum Schluss.
3 Fragen an die Autorin
- Deine Fantasyreihe Wolfkisses spielt in LA. Wie bist du auf diesen Ort gekommen?
Alle Vampirserien spielen an einem Ort, der möglichst oft wolkenverhangen ist, an denen man wenig Sonne findet. Das war für mich ein Grund das Ganze umzudrehen. Normalerweise bevorzuge ich London als Schauplatz, weil es für mich wie eine zweite Heimat ist, aber ich wollte den Wölfen die Portion Sonne gönnen, die mir zu dem Zeitpunkt verwehrt blieb. (Es war November, als ich angefangen hab zu schreiben.)
Dazu hatte das praktische Hintergründe. Die Wölfe sind nackt, wenn sie sich wandeln und wenn ich nicht einen Wald voller rumliegender Winterklamotten haben wollte, war es naheliegend an einen Ort zu gehen, an dem es warm genug für Shirts und Sommerkleider ist. Los Angeles ist es geworden, weil man dort einfach viele Glücksritter findet. Menschen aus der ganzen Welt kommen in diese Stadt in der Hoffnung, dort den Durchbruch beim Film zu schaffen, es wimmelt vor Touristen und die Stadt ist riesig. Es ist einfach, darin unterzutauchen. Außerdem ist sie von Wald umgeben. So konnte jeder Clan nicht nur sein eigenes Gebiet haben, dass kein anderer Betreten »darf« sondern auch sein eigenes Waldstück. Außerdem gibt es hier viel weniger Alligatoren, als in Miami. - Würdest du selbst lieber ein Werwolf oder ein Jäger sein?
Das ist wirklich fies. Sowohl bei den Jägern, als auch bei den Wölfen gibt es wirklich coole Personen, aber auch totale Kackbratzen. Die Jäger sind nicht auf der Jagd, weil es ihnen Spaß macht, sondern weil sie in den Wölfen wirklich eine Bedrohung sehen. Alex zum Beispiel weiß, dass seine Eltern im Urlaub von Werwölfen getötet wurden und er hat nur überlebt, weil Steve noch rechtzeitig kam, um ihn zu retten. Christoph bekommt sein Leben Lang eingebläut, dass Werwölfe der Feind sind. Sie sind gefährlich, man muss die Menschen davor schützen. Aus ihrer Sicht sind sie nicht die Antagonisten der Story. Ich glaube, ich wäre trotzdem lieber ein Wolf. Kein Nekare, die sind so hochnäsig. Aber ein Daichin oder ein Hazima. Da würde ich nicht nein sagen. - Der zweite Band Clanmächte ist bereits erschienen. Wie viele Fortsetzungen hast du noch geplant?
Das ist auch eine gar nicht so einfach zu beantwortende Frage. Dadurch, dass der Sichtwinkel auf das Geschehen sich immer wieder ändert, und immer wieder andere Charaktere in den Mittelpunkt rücken, gibt es erstaunlich viel zu erzählen. Allerdings gibt es einen Punkt, auf den ich hinarbeite. Ein Ziel, dass es zu erreichen gibt und im Moment weiß ich, dass ich auf jeden Fall noch 3 oder 4 Bücher dafür brauchen werde. Der dritte Teil soll, wenn alles gut geht, zur FBM fertig werden. Damit verlängert sich der Abstand zwischen den Veröffentlichungen auf fast ein Jahr, aber ich habe gemerkt, dass ich meine anderen Projekte vermisse. Alle 6 Monate ein Buch ist möglich, aber es ist sehr anstrengend und es bleibt viel Anderes auf der Strecke.
Schau doch mal auf der Webseite der Autorin vorbei, um über ihren Schreibfortschritt im Bilde zu bleiben. Sie ist außerdem auf einigen Messen anzutreffen, wo du das Buch persönlich signiert erwerben kannst.