Impressumspflicht auf Instagram für Autoren

Die Frage nach einem Impressum ist nicht immer einfach zu beantworten. Bei Facebook gibt es ein extra Feld, um dort sein Impressum einzutragen. Instagram bietet diese Möglichkeit leider nicht. Deshalb besteht gerade bei dieser Plattform jede Menge Unsicherheit, wie man seiner Impressumspflicht nachkommen soll.
Aber was ist ein Impressum überhaupt? Wer braucht es? Und wie fügt man es bei Instagram ordentlich hinzu?
Diese Fragen kläre ich in diesem Beitrag.

Disclaimer: Ich bin keine Juristin, sondern beziehe mich bei dem, was ich erkläre, auf die Quellen, die ich dir am Ende des Beitrages angegeben habe. Vieles ist Interpretationssache und kann vor Gericht anders ausgelegt werden. Deshalb kann ich dir keine Rechtssicherheit versprechen. Im Zweifelsfall wende dich bitte an einen Anwalt oder lese in den Originalquellen nach.

Was ist ein Impressum und welche Angaben werden benötigt?

Ein Impressum ist eine gesetzlich vorgeschriebene Herkunftsangabe. Du findest ein Impressum klassischerweise auf jeder deutschen Webseite, in Büchern oder auch Zeitschriften. Im Impressum ist der Eigentümer und die beteiligten Personen vermerkt, damit man weiß, an wen man sich wenden kann, wenn man Fragen, Rückmeldungen oder auch Klagen hat.

Die Angaben eines Impressums sind je nach Publikation unterschiedlich.

In ein Impressum für Instagram gehören folgende Angaben:

Name und Anschrift
Zwei verschiedene elektronische Kontaktmöglichkeiten (E-Mail, Telefonnummer, Faxnummer)

Wenn du selbstständig bist, dann müssen außerdem folgende Angaben enthalten sein:

Rechtsform des Unternehmens
Bei einer behördlichen Zulassung, die Angabe des zuständigen Amtsgerichts
Wenn du in einem Register eingetragen bist, die Registernummer (z.B. Handelsregister, Vereinsregister usw.)
Umsatzsteueridentifikationsnummer oder der Hinweis, dass du Kleinunternehmer bist

Diese weiteren Angaben sind im Impressum üblich:

Streitschlichtung
Haftung für Inhalte und Links
Urheberrechtshinweis

Wer braucht auf Instagram ein Impressum?

Alle, die ihr Profil nicht privat nutzen, benötigen ein Impressum. Wenn du zum Beispiel Autor bist und Werbung für dein eigenes Buch machst, bist du unter Umständen nicht mehr rein privat unterwegs und benötigst demnach ein Impressum. Bei Buchbloggern hängt es stark von dem Umfang ihrer Tätigkeit ab. Wenn sie durch wertvolle journalistische Inhalte zur Meinungsbildung in einem regelmäßigen Umfang beitragen, dann ist die Nutzung nicht mehr rein privat. Was wertvolle journalistische Inhalte sind, kann wohl nur ein Gericht klären. Eine Impressumspflicht könnte außerdem ausgelöst werden, wenn jemand Bücher im Wert über der steuerlichen Freigrenze liegend innerhalb eines Jahres erhält und darüber berichtet. Ganz sicher sagen kann man das allerdings nicht und muss im Einzelfall mit einem Anwalt besprochen oder von einem Gericht geklärt werden.

Du siehst: Abzuklären, ob du ein Impressum benötigst oder nicht, ist nicht immer ganz einfach. Auch wenn viele das Schreiben oder das Bloggen nur als Hobby betreiben, könnte dennoch eine Impressumspflicht bestehen. Ein Impressum dient dazu, einsehen zu können, wer Verantwortlich für die Inhalte ist und diesen zu erreichen. Ein Webblog oder eine Homepage, die nicht im privaten Umfang genutzt werden, benötigen sowieso ein Impressum. Die Auslegung von privat ist wieder im Einzelfall zu entscheiden. Buchblogs sind in der Regel nicht privat, wenn sie jedem zugänglich sind.

Übrigens: Die Impressumspflicht in diesem Umfang gilt für Deutschland. Andere Länder haben andere Regeln.

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Wo bekomme ich ein Impressum her?

Im sichersten Fall, lässt du dir das Impressum von einem Anwalt erstellen. Da das allerdings sehr teuer ist, gibt es die Möglichkeit, einen der unzähligen Impressumsgeneratoren zu benutzen. Mein Impressum habe ich zum Beispiel mit dem Impressumsgenerator von eRecht24 erstellt.

Muss die Adresse wirklich im Impressum stehen?

Ein Impressum muss die ladungsfähige Adresse des Betreibers enthalten. Das heißt, dass ein Postfach nicht ausreichend ist, da es keine ladungsfähige Adresse darstellt. Was eine ladungsfähige Adresse ist, findest du bei Wikipedia erklärt mit Angaben der Gesetze. Die Angabe einer anderen Adresse als des eigenen Wohnsitzes, gilt laut der Strafprozessordnung nur in begründeten Fällen als möglich. Der Betreiber muss unter dieser Adresse regelmäßig anzutreffen sein.

Als Alternative greifen viele auf einen sogenannten Impressumsservice zurück. Das sind Unternehmen, die ihre Adresse zur Verfügung stellen und dir deine Post umgehend weiterleiten. Bekannte Angebote sind zum Beispiel Postflex Adress-Schutz oder AutorenServices.

Wie muss ein Impressum bei Instagram angegeben werden?

Ein Impressum muss leicht erkennbar, unmittelbar zu erreichen und ständig verfügbar sein. Dies gilt auch für Instagram und stellt die Benutzer vor einige Herausforderungen. Wo darf ein Impressum bei Instagram angegeben werden, damit die oberen drei Punkte erfüllt sind?

Bei Instagram setzt du das Impressum im besten Fall als Link in deinen Profil. Und zwar zum Anklicken und als Impressum beschriftet, entweder im Link selbst oder vorangestellt. Das große Problem ist jedoch, dass bei Instagram nur Platz für einen einzigen Link vorgesehen ist. Es wäre schade, diesen mit dem Impressum zu verschwenden. Bei fast keiner Firma sieht man, dass das Impressum dort platziert ist. Denn es gibt die sogenannte 2-Klick-Regelung. Das Impressum gilt auch dann als unmittelbar erreicht, wenn es mit zwei Klicks vom Profil aus gesehen, zu erreichen ist. Das heißt, du kannst einen Link zu deiner Webseite setzen, wenn von dieser das Impressum mit nur einem weiteren Klick erreichbar ist. Was auch möglich ist, sind sogenannte Linktrees, in denen Links zusammengefasst werden, um mehr Auswahl anzubieten. Bei diesen Linktrees solltest du allerdings die Datenschutzbestimmungen beachten. Weshalb ich den Linktree auf meiner eigenen Webseite eingebaut habe, bei der ich die volle Transparenz der gesammelten Daten habe und Cookies erst dann gespeichert werden, wenn der Nutzer dem zustimmt. Aber das ist ein anderes Thema für einen anderen Beitrag.

Wie sollte ich mein Impressum bei Instagram besser nicht angeben?

Denk nochmal an die drei Regeln: leicht erkennbar, unmittelbar zu erreichen und ständig verfügbar.

Profilbeschreibung: Um den Link bei Instagram frei zu verwenden, posten Einige den Link zum Impressum in ihrer Profilbeschreibung. Was verschwendetes Potential ist. Und außerdem auch nicht rechtsgültig, da das Impressum durch die Nicht-Aktivierung des Links (er ist nicht anklickbar) nicht unmittelbar zu erreichen ist. Das vollständige Impressum findet in der Profilbeschreibung übrigens keinen Platz, aufgrund der begrenzten Zeichenanzahl.
Story Highlight: Bestimmt hast du schon mal gesehen, dass manche Nutzer ihr Impressum in den Story Highlights abspeichern. Die Rechtsgültigkeit ist hier allerdings fraglich. Je nachdem wie lange man in den Story Highlights nach dem Impressum suchen muss, ist damit die Unmittelbarkeit nicht gegeben.
Beitrag: Das Impressum als Beitrag zu verfassen, ist ebenfalls keine Lösung, da das Impressum dadurch nicht leicht erkennbar ist, wenn es durch neue Beiträge weiter nach unten rutscht.

Fazit: Wer braucht wo und wie ein Impressum?

Alle Personen, die nicht rein privat handeln oder journalistisch zur Meinungsbildung beitragen.
Überall dort, wo Inhalte verfasst werden, deren Herkunft definiert werden muss, wie zum Beispiel auf einer Webseite, in einem Buch oder in sozialen Netzwerken.
Das Impressum muss leicht als solches zu erkennen, unmittelbar Erreichbar und ständig verfügbar sein.