50.000 Wörter in nur einem Monat schreiben? Klingt das viel für dich?
Es ist auf jeden Fall eine Leistung, da die meisten Autoren neben bem Brotberuf, der Uni oder der Schule schreiben. Alltag und Autorendasein unter einen Hut zu bringen, ist gar nicht mal so einfach. Und genau dafür gibt es den NaNoWriMo.

Was ist eigentlich der NaNoWriMo?

Der NaNoWriMo heißt ausgesprochen National Novel Writing Month und ist ein Schreibwettbewerb, der dir zeigen soll, dass auch du neben dem Alltagsstress in der Lage dazu bist, ein Buch zu schreiben. 50.000 Wörter sollst du dabei innerhalb eines Monats schreiben. Um das zu schaffen, steht dir eine weltweite Community zur Verfügung, Schreibwettbewerbe, Schreibbuddys und die Aussicht auf einen satten Rabatt für das Schreibprogramm Scrivener.

Wie viele Seiten sind 50.000 Wörter?

Wenn du das NaNoWriMo Ziel erreichst, hast du etwa 200 Seiten deines Buches geschrieben. Das ist entweder eine Novelle oder du nimmst die Motivation, die du durch den NaNoWriMo gewonnen hast mit in den nächsten Monat, um dein Buch zu beenden.
Du kannst natürlich auch eigene Ziele beim NaNoWriMo setzen. Ich selbst habe mir das Ziel gesetzt, den kompletten Roman in einem Monat zu beenden. Dabei ist der Roman Nach oben führt auch ein Weg hinab entstanden.
Wichtig ist, dass du einschätzt, ob dein Ziel für dich und deinen aktuellen Zustand realistisch ist.

Warum sind realistische Ziele so wichtig?

Im November hast du Klausurenphase und musst viel lernen? Dein Kind kommt im November zur Welt und du willst die ersten Wochen als Mutter genießen? Glaubst du, dass du es jetzt immernoch schaffst 50.000 Wörter zu schreiben? Wenn du dir im Gegensatz dazu extra zwei Wochen frei genommen hast, um viel Zeit zum Schreiben zu haben, dann scheinen 50.000 Wörter im Gegensatz etwas gering.

Ein zu hoch gestecktes Ziel kann frustrierend wirken. Und ein zu niedriges bietet nicht die mögliche Motivation. Vergleiche dich dabei bitte nur mit anderen, die in einer ähnlichen Situation stecken wie du. Ich hatte im November frei, habe mir nur ein paar Aufträge als Selbstständige angenommen und konnte deshalb ein ganz anderes Ziel verfolgen, als ein Autor, der neben dem Vollzeitjob nach Feierabend noch mit Müh und Not seine täglichen Wörter runtertippt.

Das Ziel von 50.000 Wörtern soll in erster Linie eine Motivation sein. Ein Ziel sollte immer ein bisschen über dem liegen, was du dir eigentlich zutraust. Damit du über dich selbst hinauswachsen kannst. Liegt es allerdings weit unter dem, was du normalerweise leistest, dann fühlst du dich zwar gut, weil du dein Ziel so schnell erreicht hast. Aber einen Anreiz über dich hinauszuwachsen bietet es nicht, oder?

Für den internen Wettbewerb des NaNoWriMos und den Rabatt auf das Schreibprogramm Scrivener, zählen übrigens die 50.000 Wörter. Wenn du die Wortanzahl bereits nach zwei Wochen voll hast: Gut für dich. Wenn du dein Ziel niedriger gesteckt hast, sei trotzdem stolz auf dich. Du bekommst zwar den Rabatt nicht, aber hast dein eigenes Ziel erreicht. Bevor du dich stresst, deine Klausur vergeigst oder dein Kind vernachlässigst, strebe besser nach deinem eigenem Ziel und versuche es im nächsten Jahr unter anderen Konditionen erneut. Ich habe auch erst im 4. Jahr Zeit gefunden, das große Ziel anzustreben.

Sind Texte, die einfach so runtergetippt werden, nicht schlecht?

Um dein persönliches Ziel für den NaNoWriMo zu schaffen, musst du ganz schön in die Tasten hauen. Viel Zeit zum Nachdenken über deine Geschichte bleibt dir nicht. Jeder Tag zählt. Schreibblockaden sind das Knock out.

Verlieren Texte dann nicht an Qualität? Jain ist die Antwort. Natürlich heißt es jetzt schreiben, schreiben, schreiben. Allerdings erreichen viele Autoren niemals die Fertigstellung ihres Buches, weil sie zu perfektionistisch sind. Immer wieder wird Kapitel 1 überarbeitet, Kapitel 5 komplett neu geschrieben und Szenen ausgebaut und verbessert, weil der Autor die Schreibblockade irgendwie mit etwas Sinnvollem zu füllen versucht. Der NaNoWriMo lässt keine Zeit für Perfektionisten. Und auch nicht für Überarbeitungen zwischendurch.

Damit dein Buch keine Katastrophe wird, gibt es hier zwei Geheimrezepte:

  • Gute Vorbereitung
  • Ausführliche Nachbereitung

Gute Vorbereitung

Um eines von beiden wirst du nicht herumkommen. Bei meinem Jugendroman Nach oben führt auch ein Weg hinab habe ich einen Monat im Voraus mit der detaillierten Planung angefangen. Ich habe wirklich alles gewusst. Die Charaktere haben riesige Charaktersteckbriefe erhalten, die einzelnen Szenen hatten Inhaltsangaben von der Länge eines Klappentextes und alle einzelnen Krankheiten, Orte und Probleme wurden aufs gründlichste recherchiert. Ich war so gut vorbereitet, dass ich einfach nur noch schreiben musste. Ein paar Szenen haben sich dann doch noch verselbstständigt, aber der grobe Rahmen stand. Und das wichtigste war: Ich kannte meine Charaktere. Ich konnte mich in sie hineinversetzen, wusste warum sie handeln, wie sie handeln und musste nicht weiter über die Logik dahinter nachdenken.

Bei einem abgebrochenem Jugendbuch von mir, habe ich im Vorhinein nichts geplant. Ich wusste nicht, warum das Mädchen gemobbt wurde, es geschah einfach. Das Buch hatte flache, einfarbige Charaktere. Es fehlte an Tiefe. Das Gift der Mondlilie habe ich zwar auch als Discovery Writerin geschrieben, allerdings kannte ich meine Charaktere trotzdem in- und auswendig, weil sie mich über Jahre hinweg begleitet haben.

Du musst nicht alles wissen. Wen du allerdings kennen solltest, sind die Charaktere, die deine Romanwelt lebendig werden lassen. Es hilft, sich während des Schreibens Notizen zu machen und diese zu gegebener Zeit auszuarbeiten. Das hat mir bei der Mondlilie sehr geholfen.

Ausführliche Nachbearbeitung

Die Dialoge sind flach, kein Subtext ist vorhanden und die eigenen Stimmen der Charaktere fehlen auch noch? Kein Grund zur Verzweiflung: Das ist nichts, was du mit einer gründlichen Nachbearbeitung nicht beheben könntest. Solange die Grundgeschichte stimmt, ist selbst bei einem mittelmäßigen Manuskript noch einiges zu retten. Es gibt Autoren, die verbringen mehr Zeit mit der Nachbearbeitung, als mit dem Schreibprozess selbst.

Wie kann ich den NaNoWriMo gewinnen?

Das schöne ist: Beim NaNoWriMo kann jeder ein Gewinner sein. Es gibt keine Konkurrenz, mit der du dich um den einen Verlagsvertrag streiten musst. Jeder, der sein Ziel erreicht, ist ein Gewinner.


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Hier findest du meine 10 ultimativen Tipps, wie du den NaNoWriMo gewinnen kannst:

  • Plane dir feste Schreibzeiten ein und entwickle eine Routine.
  • Erzähle deiner Familie und deinen Freunden von deiner Teilnahme, damit sie dir Verständnis für deine Abwesenheit entgegenbringen.
  • Lege eine Grundstruktur für deinen Roman fest und plotte so viel du kannst.
  • Suche dir Schreibbuddys, damit ihr euch gegenseitig motivieren könnt.
  • Teil dein großes Ziel in Unterziele ein, damit du deinen Schreibfortschritt überwachen kannst
  • Setze dir einen Schreibtimer und schalte, solange du konzentriert schreibst, jegliche Ablenkung aus. Erst mit Ablauf des Timers darf wieder auf das Handy geschaut werden.
  • Gönne dir Pausen. Auch wenn du dein Tagesziel noch nicht erreicht hast, gönne deinem Kopf eine Auszeit, mit zum Beispiel einem Spaziergang, damit er neue Impulse empfangen kann.
  • Sei nicht zu perfektionistisch. Wenn du an einer schwierigen Stelle sitzt, mache dir bewusst, dass du diese auch bei der Korrektur neu schreiben kannst.
  • Richte dir einen ordentlichen Arbeitsplatz zum Wohlfühlen ein, wechsel diesen aber auch. Der Schreibtisch, die Couch, das Bett oder vielleicht sogar in einem Café?
  • Visualisiere durch Moodboards an deiner Pinnwand und hör passende, motivierende Musik, deren Stimmung sich auf dein Geschriebenes überträgt.

Worauf wartest du noch?

Jetzt kann der NaNoWriMo kommen. Du hast alle wichtigen Informationen, die du brauchst, um mit deinem Roman in 30 Tagen loslegen zu können. Erstelle dir jetzt ein Konto auf der NaNoWriMo Webseite und vernetze dich gerne mit mir.

Viel Spaß!