Sein eigenes, gedrucktes Buch in den Händen zu halten, ist heutzutage keine Kunst mehr. Jeder kann Autor zu werden, ohne monatelang nach einem Verlag zu suchen oder selbst eine hohe Auflage drucken zu lassen. Der Print on Demand Druck (Druck bei Bestellung) macht es möglich, auch ohne hohe Ersparnisse das Buch in die Regale der Leserinnen und Leser zu bringen.
Trotzdem greifen immer mehr Selfpublisher auf den klassischen Auflagedruck zurück. Dabei ist das nicht immer die beste Lösung. Wo liegen die Vor- und Nachteile der Druckauflage und dem Druck bei Bestellung?
Was ist Print on Demand?
Bei Print on Demand, wird das Buch online oder in der Buchhandlung bestellt. Sobald es bestellt wurde, geht das Buch in den Druck – für exakt diese eine Bestellung. Oft wird diese auch direkt bezahlt, sodass für den Autor kein Risiko besteht. Er muss nicht kalkulieren, wie viele Bücher er drucken muss und braucht keine Auflage zu bezahlen, denn die Leser finanzieren ihre Printbücher selbst. Dank schnellem Digitaldruck ist der Druck eines einzelnen Buches nicht nur schnell, sondern auch rentabel. Mit Preisen, die im normalen Buchhandel mithalten können, kann der Autor sein Buch zum Kauf anbieten und erhält oft sogar ein bisschen mehr pro verkauftes Buch, als ein Verlagsautor. Dafür muss er sich allerdings auch um all die Aufgaben kümmern, die normalerweise ein Verlag übernimmt.
Was ist der Auflagedruck?
Beim Auflagedruck kalkuliert der Autor vorab, wie viele Bücher er ca. verkaufen wird. Dann bestellt er diese Anzahl der Bücher in einer Druckerei: z.B. 100, 300 oder sogar 500 Bücher. Bereits für kleinere Auflagen gibt es faire Preise. Die Bücher können dann entweder direkt über den Autor verkauft werden oder er schaltet einen sogenannten Distributor ein, der die Bücher für ihn verteilt. Nova MD bietet diesen Service zum Beispiel für Selfpublisher an. Die Bücher liegen bereit und sobald ein Leser bestellt, verteilt Nova MD sie innerhalb kürzester Zeit.
Vor- und Nachteile in der Gegenüberstellung: Wann lohnt sich welches Printverfahren?
Bei einem Auflagedruck sind die Druckkosten je nach Menge der Bücher deutlich geringer, als beim Print on Demand Verfahren. Man könnte also davon ausgehen, dass auch die Gewinne dementsprechend höher sind. Wenn ein Autor ein Buch aus dem Auflagedruck über seinen eigenen Shop, auf Lesungen oder Messen verkauft, mag das sein. Sobald aber ein Distributor eingeschaltet wird, will auch dieser etwas vom Kuchen abhaben und natürlich auch die Händler, über die das Buch bezogen wird.
Der Auflagedruck lohnt sich also nur, wenn du selbst aktiv wirst und deine Bücher direkt an den Leser verkaufst. Sobald ein Zwischenhändler eingeschaltet ist, wirst du einen großen Teil deiner Einnahmen abgeben müssen, sodass du am Ende so viel übrig hast, wie bei einem verkauften On Demand Buch. Gerade Buchhandlungen haben durch Miete und Mitarbeiter hohe Fixkosten. Und der Onlinehandel verdient ebenfalls gerne mit. Ohne Zwischenhändler lässt du dir jedoch einen großen Marktanteil entgehen, den du unbedingt bedienen solltest. In diesem Artikel erfährst du, wo du als Autor am Meisten verdienst.
Die Autorin Sandra Florean hat einen weiteren Tipp für dich: Du kannst mit den Großisten Libri, KNV und Umbreit auch selbst zusammenarbeiten, um den Schritt mit dem Distributor zu sparen. Das bedeutet für dich mehr Arbeit, da du Bestellungen alle selbst abhandeln musst, dafür gibt es eine Stelle weniger, die die Hand aufhält. Hier gilt unbedingt das Steuerrecht zu beachten. In ihrem Blogartikel erklärt sie mehr zu dem Vorgehen.
Wo lasse ich meine Bücher am besten Drucken?
Nehmen wir mal an, dein Buch hat einen Verkaufspreis von 10,00 €. Gehe davon aus, dass der Händler um die 40 % Marge davon abhaben möchte. Wenn zwischen dem Händler und dir noch ein Distributor geschaltet ist, kannst du sogar von ca. 60 % ausgehen. Das heißt, du bekommst bei einem Buchverkauf gerade einmal 4,00 €. Die Druckkosten sollten also darunter liegen. Es gibt verschiedene Druckereien, die zu rentablen Preisen Bücher drucken. Schaue im Impressum von Kleinverlagen und Selfpublishern nach, wo diese ihre Bücher haben drucken lassen. Und dann vergleiche Preise.
Die Druckerei Booksfactory, bei der ich Nach oben führt auch ein Weg hinab habe habe drucken lassen, gibt ab einer Auflage von 300 Stück einen großen Rabatt.
Welche Vorteile hat der Auflagedruck noch?
Neben den höheren Einnahmen durch den Direktverkauf, ist die Herausgabe von Belegexemplaren und Rezensionsexemplaren nicht so teuer, wie wenn du Print on Demand Bücher rausgibst. Bei Druckkosten unter 4,00 €, tut das nicht so sehr weh, wie ein Buch zum Verkaufspreis abzüglich Autorenmarge rauszugeben. Deine Kosten für Werbung sinken also oder die Zahl der Werbepartner für das gleiche Geld steigt.
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- … motiviert bleibst, um dein Buch zu Ende zu schreiben
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- wie du rechtlichen Hürden meisterts und Fallstricke vermeidest
Was muss ich bei einem Buchdruck alles bedenken?
Wenn du dich für den Auflagedruck entscheidest, solltest du unbedingt die steuerlichen Hintergründe dazu beachten. Vertreibst du dein Buch über einen Distributor (was wie gesagt nicht unbedingt mehr einbringt, wie ein On Demand Druck), fällst du in der Regel noch unter das Recht des Freiberuflers. Sobald du allerdings einen eigenen Onlineshop betreibst, solltest du das Gespräch mit deinen Steuerberater suchen und dich nach einer Gewerbeanmeldung erkundigen. Vereinzelte Lesungen und Messen gehen oft noch als Freiberufler durch. Da kommt es allerdings auch darauf an, ob du deine Bücher selbst verkaufst oder einen Dienstleister hast, wie Fakriro oder die Buchhandlung, in der du die Lesung hältst, den Verkauf für dich abrechnet. Solltest du das allerdings im großen Stil selbst verkaufend betreiben, kann es sein, dass du wiederum in die Gewerbetätigkeit kommst. Lass das unbedingt prüfen.
Bei einer Auflage von z.B. 300 Büchern, wäre es ziemlich ärgerlich, in den Büchern immer und immer wieder den selben Fehler zu finden oder die Coverfarben nicht ganz getroffen zu haben. Plane unbedingt genügend Zeit für einen Probedruck ein, um die Druckqualität des Buches vorab zu überprüfen. Das solltest du auch beim Print on Demand Verfahren. Dort kannst du je nach Vertrag im Nachhinein noch Dinge ändern und neue Dateien zur Verfügung stellen. Dann ist der Fehler zwar ärgerlich für die Leser, die das Buch bis dahin gekauft haben, du bleibst aber im schlechtesten Fall nicht auf einer hohen Auflage sitzen, die du so nicht an die Leser rausgeben kannst.
Fazit: Auflagedruck ja oder nein?
Ein klares Ja oder Nein gibt es nicht. Beide Seiten haben ihre Vor- und Nachteile. Wäge ab, welche Punkte dir wichtig sind, ob du das Kapital übrig hast, eine Auflage zu finanzieren oder ob dir Print on Demand vollkommen ausreicht, weil du sowieso keinen Direkthandel betreiben möchtest.
Wichtige Fragen, die dir dabei helfen, eine Entscheidung zu treffen:
- Hast du genügend Kapital, um einen Auflagendruck zu finanzieren?
- Möchtest du Printbücher als Blogger- und Rezensionsexemplare und für weitere Marketingmaßnahmen rausgeben?
- Willst du einen eigenen Onlineshop betreiben, auf Lesungen Bücher direkt verkaufen und hast eine hohe Nachfrage im Familien- und Bekanntenkreis, die das Buch gerne über dich direkt beziehen möchten?
Wenn die Antwort auf die Fragen ja lautet, ist der Weg des Auflagendrucks der richtige für dich.
- Ich habe Zweifel, wie viele Bücher überhaupt gekauft werden und weiß nicht, ob ich überhaupt alle los werden
- Ich habe kein Geld, um eine Auflage zu finanzieren
- Rezensionsexemplare gebe ich nur als ebooks raus. Großartige Werbemaßnahmen, bei denen ich Printbücher brauche, sind nicht geplant.
Sollten diese Aussagen eher auf dich zutreffen, lohnt sich das Print On Demand Verfahren für dich.