Wer träumt nicht davon einen Bestseller zu schreiben? Für mich war das zu Beginn meiner Autorinnenkarriere ein großer Traum. Inzwischen habe ich ihn erreicht – allerdings nicht so, wie du vielleicht denkst. Wie du es schaffst, mit deinem Buch auf der Bestsellerliste zu landen und was das überhaupt heißt, erfährst du in diesem Beitrag.
Was ist eine Bestsellerliste?
Eine Bestsellerliste ist eine Auflistung von Produkten, die sich am besten, und damit meist überdurchschnittlich gut, verkaufen. Meist wird ein bestimmter Zeitraum und eine bestimmte Verkaufsplattform vorgegeben, sonst hätten wir vermutlich überall die Bibel auf Platz 1 stehen. Leider sind diese Listen nicht unbedingt ein aussagekräftiges Kriterium wie gut ein Buch ist, denn oft steckt eine Menge Berechnung und Marketing dahinter. Eine Platzierung sagt also nicht unbedingt etwas über die Qualität der dort platzierten Bücher aus, sondern vielmehr, wie gut sie vermarktet wurden (nicht immer, aber sehr häufig). Was ein Großteil der Menschen gern kauft, muss dagegen nicht immer das Beste auf dem Markt sein.
Welche Bestsellerlisten gibt es?
Spiegel-Bestseller
Die wohl bekannteste Bestsellerliste für Bücher ist die SPIEGEL-Bestsellerliste. Buchreport ermittelt seit 1971 im Auftrag des Nachrichten-Magazins DER SPIEGEL wöchentlich die Bücher-Bestsellerliste. Zu Beginn wurden bei dieser Liste sogar nur Hardcover berücksichtig, später kamen auch Taschenbücher und weitere Formate hinzu. Die Abfrage läuft über das Warenwirtschaftssystem von buchhändlerischen Verkaufsstellen. Das schließt vor allem Buchhandlungen, aber auch Onlineshops ein, in denen hauptsächlich Bücher vertrieben werden. Verkaufst du deine Bücher über deinen eigenen Shop, zählen diese Verkäufe nicht mit in das Ranking hinein. Außerdem ist es egal, wie gut sich dein E-Book verkauft, da diese Verkäufe nicht für die SPIEGEL-Bestsellerliste gewertet werden.
BILD-Bestseller
Anders verhält es sich mit der BILD-Bestsellerliste. Hier werden lediglich die Verkäufe über die Webseite amazon.de gewertet – egal ob Taschenbuch, Hardcover oder E-Book. Sogar die über kindle unlimited gelesenen Seiten zählen mit rein. Hörbücher jedoch nicht. Dein Buch kann im Buchhandel noch so gut laufen und dadurch auf anderen Bestsellerlisten landen, bei BILD hast du damit keine Chance. Außerdem spielt die Wahl deines Genres eine wichtige Rolle, denn nicht alle werden für diese Bestsellerliste berücksichtigt.
Amazon-Bestseller
Jetzt könnte man meinen, dass du automatisch auf der amazoneigenen Bestsellerliste landest, wenn du es auch bei BILD geschafft hast. Weit gefehlt, denn bei Amazon werden wesentlich mehr Kategorien und Genres auf der Bestsellerliste berücksichtigt. Platz 1 bei BILD, heißt nicht unbedingt Platz 1 bei Amazon.
Bei Amazon gibt es reichlich Bestsellerlisten. Eine für Bücher allgemein, eine für kindle E-Books und viele weitere pro Kategorie. In den Amazon Charts wird außerdem zwischen meistverkauft und meistgelesen unterschieden.
Shop-Bestseller
Fast jeder Onlineshop für Bücher führt eine interne Bestsellerliste. Diese sagt aus, welche Bücher sich auf dieser einen Plattform am meisten innerhalb eines Zeitraums verkauft haben. Hier findest du zum Beispiel die Thalia-Bestsellerliste.
Bestseller ist nicht gleich Bestseller
Halten wir fest: Um aus deinem Buch einen Bestseller zu machen, ist der Zeitraum, die Plattform, das Genre und das Format ausschlaggebend. Aber wie schaffst du es, dass dein Buch einen der begehrten Listenplätze erhält? Von meinen eigenen vier Büchern, haben zwei ein Bestsellerfähnchen erhalten – und das, obwohl sie sich von meinen Büchern nicht einmal am besten verkauft haben. Hier sind meine Tipps, wie auch du es auf eine der Bestsellerlisten schaffst.
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Tipp 1: Suche dir die richtige Bestsellerliste aus
Konzentriere dich auf eine Liste. Dein Buch verkauft sich besonders gut über den Buchhandel? Dann wirst du eher weniger eine Chance auf die BILD-Bestsellerliste haben, kannst aber gute Chancen beim SPIEGEL haben. Verkauft sich dein E-Book besser als dein gedrucktes Buch, wird es genau umgekehrt sein.
Tipp 2: Viele Verkäufe auf einen Schlag
Eine Bestsellerliste wird anhand eines bestimmten Zeitraums gemessen. Bei Amazon wird die Liste am Tag laufend aktualisiert. Es kann sogar sein, dass du nur für wenige Stunden einen Bestseller hast und es gar nicht mitbekommst. Andere Bestsellerlisten orientieren sich eher an den Verkäufen pro Tag, innerhalb einer Woche oder eines Monats. Es gibt auch welche, die Jahresbestseller ermitteln, wie Lovelybooks zum Beispiel.
Tipp 3: Die Kategorie ist entscheidend
Sachbücher sind nicht umsonst meist teurer als Romane. Oft erreichst du mit einem Sachbuch ein deutlich geringeres Zielpublikum, als mit einem Roman. Eine Liebesgeschichte interessiert viel mehr Leute, als Matheaufgaben für die 4. Klasse. Deshalb wäre es unfair, diese beiden Kategorien zusammen auf einer Liste zu werten, weshalb man sie oft getrennt ausweist. Bei einem SPIEGEL-Bestseller im Bereich Sachbuch brauchst du deutlich weniger Verkäufe als bei einem Roman.
Gerade bei Amazon gibt es zahlreiche Kategorien, die alle eine eigene Bestsellerliste führen. Dabei muss eine Kategorie mindestens 100 Artikel aufweisen, damit ein Bestsellerfähnchen vergeben wird. Möchtest du ein solches Fähnchen, suche dir am besten eine kleinere Kategorie, in der du viel weniger Verkäufe an einem Tag benötigst, um Platz 1 zu erreichen. Sie darf allerdings nicht zu klein sein, weil sonst kein Badge vergeben wird.
Achte bitte darauf, dass du dir bei all dem Bestsellereifer keine unpassende Kategorie raussuchst. Packst du einen Liebesroman in die Kategorie „Blutrünstiger Horror“, wirst du viele enttäuschte Lesende haben und im ungünstigsten Fall hagelt es schlechte Rezensionen, was deinem Gesamtranking schadet. Ein Top Rang in einer wenig besetzten Kategorie fühlt sich toll an, bringt aber nicht den ausschlaggebenden Erfolg, wie eine Platzierung in den Top 100.
Tipp 4: Die Wahl des richtigen Distributors
Meine Bücher sind alle auf unterschiedliche Weise veröffentlicht worden. Während das Taschenbuch zu Lock Down Under direkt bei tolino-media erschienen ist und daher besonders in den Partnershops wie Thalia oder Hugendubel beworben wird, läuft Das Gift der Mondlilie als E-Book über kindle unlimited besonders gut auf Amazon, während sich das Taschenbuch wiederum vor allem über meinen Shop oder auf Messen gut verkauft. Mein Jugendroman Nach oben führt auch ein Weg hinab wird durch Nova MD stark auf Amazon vertrieben, ist aber auch für Buchhandlungen interessant.
Tipp 5: Muss es überhaupt der Bestseller sein?
Mein Jugendroman hat sich über die Zeit zu meinem verkaufsstärksten Buch gemausert. Während bei anderen Büchern die Verkaufszahlen innerhalb weniger Monate gen Null gingen, läuft dieser Titel auch nach zwei Jahren noch fast so gut wie am Anfang. Bestsellerautorin C.R. Scott schreibt in ihrer Kolumne „Selfpublishing unverblümt“ darüber, dass ein Buch ohne Bestsellertitel nicht unbedingt ein Flop sein muss.
Ein Bestsellerfähnchen ist eine tolle Sache, doch es ist nicht alles. Ein Buch kann sich auch über einen längeren Zeitraum gut verkaufen und dir als sogenannter Longseller hohe Einnahmen bescheren. Für Vertrauen und Sichtbarkeit sorgt das Fähnchen trotzdem.
Wie du möglichst viele Bücher verkaufst
Neben der Wahl des richtigen Distributors, deiner favorisierten und realistisch zu erreichenden Bestsellerliste, sind natürlich die Verkaufszahlen wichtig. Aber wie schaffst du es, dass dein Buch sich innerhalb eines kurzen Zeitraums besonders oft verkauft?
Einige Tipps habe ich für dich in meinem kostenlosen Buchmarketingkurs zusammengestellt. Hier lernst du die Grundlagen des Social Media Marketings und erfährst, wie du durch kontinuierliches und gezieltes Marketing dein Buch sichtbarer machst.
*Mit der Anmeldung zum Marketingkurs erhältst du nach dessen Abschluss meinen Autorennewsletter. Solltest du das nicht wollen, kannst du dich nach Beendigung des Kurses vom Newsletter abmelden. Der Autorennewsletter erscheint ca. 1x im Monat und gibt Tipps für Autoren, Hinweise auf neue Blogbeiträge oder sonstige Informationen, die für Schreibende interessant sein könnten.
Du willst mehr?
Dann nimm doch am Buchmarketing-Bootcamp von Mission Bestseller teil. Der Name ist Programm. Tom Oberbichler hat bereits vielen Büchern auf den Markt verholfen und das ein oder andere mit seinen wertvollen Tipps auch ein Bestsellerranking beschert. Ich selbst habe das Bootcamp besucht, um mir gezielt die Zeit für das Marketing meines neusten Romans Lock Down Under zu nehmen. Besonders hilfreich fand ich den Teil, in dem es um das Vermarkten meiner Bücher auf Amazon ging. Neben der Verschlagwortung, Wahl der richtigen Kategorien und Keyword Recherchen, habe ich außerdem hilfreiche Tipps zur Steigerung meiner Verkaufszahlen erhalten. Spannend war außerdem zu erfahren, wie ich herausfinde, wie viele Verkäufe ich pro Kategorie an einem Tag brauche, um das Bestsellerfähnchen zu erhalten. Nicht jede Methode ist für jedes Buch geeignet, weshalb das Bootcamp aktiv durch Tom selbst betreut wird.
Impulsvideos + Accountabilitypartnerschaft + exklusive Community + dein Commitment = Dein Ergebnis
Ich freue mich übrigens, wenn du das Buchmarketing Bootcamp über mich buchst, da ich bei Buchungen über den Link eine kleine Provision erhalte. Obwohl Lock Down Under ein Bestsellerfähnchen erhalten hat, kann ich nach wie vor nicht vom Schreiben leben und bin froh, wenn ich über Kooperationen, wie die mit Mission Bestseller, passives Einkommen generiere.
Willst du mehr über die Verdienstmöglichkeiten abseits der Buchverkäufe wissen? Schreib mir gern in die Kommentare, welche Blogartikel du dir zukünftig von mir wünschst.
Ich habe bei Amazon einmal festgestellt, dass ein Buch, das noch gar nicht erschienen war, als Spiegel Bestseller ausgewiesen war. Das hat mich dann doch stutzig gemacht. Seit dem betrachte ich solche Auszeichnungen mit etwas Skepsis.
Manchmal steht auch „Spiegel Bestseller Autorin“ drauf. Das heißt dann, dass die Autorin schonmal ein Buch auf dieser Liste hatte.